Der Turngau Nordhessen plant für den nächsten Frühsommer eine Jahn-Feier am Jahn-Denkmal auf dem Schenkelsberg in Kassel-Oberzwehren. Anlass ist die Tatsache, dass vor genau 75 Jahren, Ende 1945 / Anfang 1946, das turnerische Leben auch im Kasseler Raum wieder aufblühte.
Da der 8. Mai 1945 die Stunde Null des deutschen Sports war und die Traditionsvereine nicht weiter bestehen durften, beschränkten sich die von der Militärregierung erlaubten Aktivitäten zunächst auf die Gründung von „freien“ Sportvereinigungen und Sportgemeinschaften. In ihnen sammelten sich die Interessierten aus einem Stadtviertel oder einer Gemeinde. Das geschah noch Ende 1945. Schon in 1946 kam es zu einem ersten Gerätturn-Wettkampf in Nieste, zur „Turn- und Sportwoche des VfL Hessen“ am Frankfurter Tor und zu einem stark besuchten Schauturnen in der Kasseler Stadthalle mit 250 Mitwirkenden. Das erste Kreisturnfest wurde Mitte 1947 ausgetragen, und mit der Wiederzulassung der ehemaligen Turnvereine gab es bald auch wieder die ersten Bergturnfeste: auf dem Kuhberg in Elgershausen und unter den Eichen in Wilhelmshöhe, 1949 auch auf dem Schenkelsberg. (Auszug aus "Jahn-Report" 51. Ausgabe Dezember 2020 Seite 49)
Martina Hohmann-Michels
