Das Internationale Turnfest fand vom 28.05. – 01.06.2025 in Leipzig statt. Nach 8-jähriger Abstinenz aufgrund von Corona durfte sich Leipzig auf das von 2021 verschobene Turnfest freuen. Die Rhythmischen Sportgymnastinnen der TSG Kassel-Ndzw. waren natürlich wie seit Jahrzehnten mit von der Partie.
Am 28.05. startete das Team mit der verantwortlichen Trainerin Katharina Pfeifer und 15 aktiven Gymnastinnen zwischen 13 und 20 Jahren in einem Bus mit dem Turnverein Waldeck morgens um 9:00 Uhr vom Parkplatz Auestadion in Richtung Leipzig. Oxana Klöpfer-Welker, die Hauptverantwortliche und Organisatorin dieses Unternehmens, musste schon einen Tag früher anreisen, da sie mit der Kampfrichterverantwortlichen des DTB, Birgit Guhr, für den gesamten Wertungsablauf zuständig war. Neben den Pokalwettkämpfen der RSG, an denen die TSG-lerinnen teilgenommen haben, fanden auch die Deutschen Jugendmeisterschaften statt. Also ein großes organisatorisches Unternehmen. Das ist trotz allem Stress sehr gut abgelaufen, was auch ein nachträgliches Dankesschreiben von Birgit Guhr an Oxana bestätigt.
Dass so ein Unternehmen mit Unterbringung in Schulen keine komfortable Situation für einen Wettkampf auf solch einer Ebene ist, diese Erfahrung mussten alle Aktiven sammeln, denn niemand, außer Oxana, hatte einschließlich Katharina schon mal an einem Turnfest teilgenommen. Wie auch, wenn acht Jahre keines stattgefunden hat und die Wettkämpferinnen noch so jung sind. Für Katharina Pfeifer in der Betreuung eine große Herausforderung. Oxana konnte ihr da nicht behilflich sein, sie musste in einem Hotel übernachten. Danke an Katharina, denn neben ihrer Betreuung hatte sie auch noch Einsatz am PC aufgrund ihrer Kampfrichterinnenlizenz bei der Veranstaltung. Ebenso Evelyn Spilewski, die in der FWK-Gruppe involviert war.
Das erfordert von jeder Gymnastin eine 100 %-ige Disziplin und Selbst- und Mitverantwortung.
Die Wettkampfergebnisse sind daher leider nicht ganz so ausgefallen, wie sie sich das erhofft und gewünscht haben einschließlich der Trainerinnen. Das Potential hätten sie auf jeden Fall gehabt. Das Ziel war immer, ein Finale der besten acht zu erreichen.
So erfreuliche Ergebnisse hat es natürlich auch gegeben. Die zweite Mannschaft der Gruppe mit Daria Engelmann, Sofia Tschutschutkow, Marharyta Barabash, Milana Obminiana und Sofia Kuschtschewa in der AK 12-15 Jahre mit ihren fünf Reifen durfte sich über einen 7. Platz von 38 Gruppen freuen und erreichte damitdas Finale. Ein großer Wermutstropfen: Daria Engelmann hatte sich beim Einturnen den rechten Fuß verstaucht. Eisspray und Kühlpacks von Katharina haben es möglich gemacht, dass Daria beide Durchgänge turnen konnte, aber das Finale war dann am nächsten Tag nicht mehr machbar. Alle Achtung vor Daria, dass sie das durchgezogen hat. Hilfreich war sicherlich das in dem Moment vorhandene Adrenalin. Es ist umso trauriger, da die zweite Mannschaft bei allen bis dahin gewesenen Wettkämpfen immer hinter der ersten Mannschaft platziert war.
Die erste Mannschaft im selben Wettkampf mit Margarita Zimpel, Barbare Makalatiya, Emily Sobakin, Alexa Deske und Jana Engelmann hatte einen rabenschwarzen Tag und wurde 17.
Die fünf Gruppengymnastinnen der AK 15+ mit Yelyzaveta Ieremieieva, Kristina Sharafian, Evelyn Spilewski, Eva Eberts und Nikol Serhushyna mit ihren fünf Paar Keulen erreichten von 29 Gruppen ebenfalls einen 7. Platz und damit das Finale. Im Finale wurden sie auch 7. Das entspricht allerdings nicht ihrem Können, was sie schon sehr oft bewiesen haben. Alle Gruppen sind dank Oxana sehr schöne und künstlerisch gestaltete Übungen, die immer großen Beifall bekommen haben. Oxana ist natürlich durch ihre Arbeit im Kampfrichterwesen auf Bundesebene perfekt auf dem neuesten Stand.
Auch in den Einzelwettkämpfen sind sechs Gymnastinnen gestartet. In der AK 13-15 Jahre hatten Marharyta Barabash, Barbare Makalatiya und Margarita Zimpel einen Dreikampf mit den Geräten Reifen, Keulen und Band zu absolvieren. 163 Gymnastinnen waren am Start und da lief bei allen drei Gymnastinnen auch nicht alles rund. Marharyta (genannt Margo) wurde 82., Barbare 83. und Margarita 85. Der Respekt war da doch sicherlich zu groß, was ihr eigentliches Können stark beeinträchtigt hat.
Aber auch die „Großen“ haben sich doch von der Atmosphäre beeindrucken lassen. In der AK 16+ sind 128 Gymnastinnen gestartet. Kristina Sharafian ist es noch am besten gelungen. Platz 34 war das Ergebnis und mit einer gut geturnten Keulenübung ist sie leider mit Platz 9 um 1/10 am 8ter-Finale „vorbeigeschrammt“.
Yelyzaveta (bekannt unter Lisa) Ieremieieva wurde 43. und Nikol Serhushyna 78. Alle drei haben ein wesentlich höheres Potential und das Ergebnis spiegelt nicht ihr Können wider.
Große Freude herrschte natürlich über die Finalplätze der beiden Gruppen und auch die Erkenntnis, dass man, wie Kristina, mit einer super Keulenübung fast ein Finale erreicht hätte. Die neuntbeste Übung von 128 Gymnastinnen muss man auch erstmal turnen. Es gibt wieder Wettkämpfe, an denen sich die Gymnastinnen beweisen können. Neben den Wettkämpfen gab es auch die Sportgala im Stadion, die sehr schön war und die auch im Fernsehen übertragen wurde.
Das nächste Deutsche Turnfest findet in 2029 in München statt. Die jüngeren Gymnastinnen können sich darauf freuen, wenn sie sich nicht entmutigen lassen und dabei bleiben. München ist immer eine Reise wert.
Nochmals ein Dank an Oxana, die im Vorfeld fast unmenschliches Organisatorisches geleistet hat und Katharina, die die Betreuung übernommen hat. Aber auch an die Gymnastinnen, die sie dabei unterstützt haben.
Rita Heiß